Was ist Eisspeedway?


Das Eisspeedway ist eine mit Motorrädern betriebene und zum Bahnsport zählende Wintersportart, die es seit den 1920er - Jahren gibt.

Sie entwickelte sich aus dem Wintertraining verschiedener Motorradwettkämpfe als eigenständige Sportart. Die Teilnehmer benutzen leichte Speedway-Maschinen, die auf die niedrigen Temperaturen und die besondere Glätte der Eisbahnen abgestimmt sind.



Hochburgen des Eisspeedway sind vorallem die skandinavischen Länder, Russland, die Tschechei und auch Deutschland.

Eisspeedway wird auf Natur- oder Kunsteisbahnen absolviert. Die Bahnlänge ist beliebig, als Standard sind jedoch 400 Meter-Eisovale beliebt. So dienen häufig Eisschnelllauf-Bahnen und zunehmend Eishallen als Austragungsorte.

Für die einzelnen Bahnen werden Bahnrekorde geführt, die oft in gesonderten Läufen erzielt werden. Die erreichten "Rundenrekordgeschwindigkeiten" liegen um 100/h.

Im Gegensatz zu Grasbahn- oder Sandbahnstrecken sond Eisspeedway-Areale zum Schutz für Fahrer und Zuschauer rundherum intensiv mit großen Polstern ausgestattet. Dieser Schutz kann aus Strohballen, Schaumstoffwürfeln oder losem Dämmmaterial bestehen und wird zunehmend auch bei Wettkämpfen im Sommer verwendet.


Die Motorräder

Umweltanforderungen an den Motorsport kann der Eisspeedway-Sport sehr gut erfüllen. Die Motorräder werden mit dem umweltfreundlichen Treibstoff Methanol gefahren und für die Ölversorgung sorgt ein biologisch voll abbaubares Öl.

Die am häufigsten verwendeten Motoren sind die tschechischen Jawa. Das Reglement lässt den Einsatz von Zweitaktern oder Viertaktern zu.

Die Fahrer benutzen robuste 500 cm³ Motorräder mit maximal 70 PS, weil fahrerisches Können und nicht eine hohe Leistung wichtig ist.

Der Speed beträgt bis zu 140 km/h und kann lediglich durch Regulierung des Gasgriffes verringert werden. Die Reifen werden mit maximal 28mm langen Spikes gespickt (Vorderrad 115, Hinterrad 190 bis 200). Durch den enormen Halt der Spikes werden höchste Beschleunigunswerte auf der kurzen Strecke sowie die größten Schräglagen im Motorradsport erreicht. Über beiden Rädern sind zum Schutz der anderen Fahrern stabile Rohrkäfige angebracht.

Bei den engen Kurvenfahrten und den extremen Schräglagen, bei denen die Fahrer teilweise das Eis mit der Schulter berühren, würde Bremsen das Unfallrisiko erhöhen. Somit ist von den Fahrern jederzeit das nötige „Fingerspitzengefühl“ gefordert.

Die Motorräder besitzen statt Bremsen Zündunterbrecher, die mit dünnen Schnüren am Handgelenk des Sportlers befestigt sind. Bei einem Sturz stehen die Motoren und auch die Antriebsräder somit sofort still.